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Parodontologie

Parodontologie


Parodontologie

Früherkennung

Ein wichtiges Instrument gegen die Parodontitis ist die Früherkennung der Erkrankung. Hierfür werden in regelmäßigen Abständen die Zahnfleischtaschen gemessen und die röntgenologischen Befunde ausgewertet.

Leicht erhöhte Taschentiefen lassen sich zum Teil mit professionellen Zahnreinigungen und einer Optimierung der häuslichen Mundhygiene in den Griff bekommen. Sollte bei den Kontrolluntersuchungen eine Behandlungsbedürftigkeit der Parodontitis festgestellt werden, leiten wir die notwendigen Schritte ein.

Therapie

Grundlage für die Therapie sind die allgemeine und parodontitisspezifische Anamnese und der klinische und röntgenologische Befund. Besonders Diabetes und Rauchen nehmen als Risikofaktoren Einfluss auf die Ermittlung des Grads der Erkrankung. Die Aufnahme des klinischen Befundes umfasst Sondierungstiefen, Blutungspunkte, Zahnlockerungen, Furkationsbefall und Zahnverlust aufgrund Parodontits. Zusammen mit dem Röntgenbefund wird Ihr individueller Schweregrad ermittelt und die antiinfektiöse Therapie bei der Krankenkasse beantragt. Nach Genehmigung erhalten Sie individuelle Mundhygieneunterweisungen, um die häusliche Mundhygiene zu optimieren. Durch auf Sie angepasste Aufklärung sollen parodontale Risikofaktoren reduziert und das bestmögliche Behandlungsergebnis erzielt werden.

Ziel der antiinfektiösen Therapie liegt in der maximalen Reduzierung der pathogenen Keime im Bereich des Zahnhalteapparates und der Zahnfleischtaschen. Hierbei werden mittels geschlossenen Kürettagen die Zahnfleischtaschen in der Tiefe behandelt. Bei dieser Behandlung werden zunächst Zahnstein und Plaque von der Wurzeloberfläche mit Handinstrumenten entfernt.

Die angrenzenden Gewebestrukturen Zahnfleisch und Knochen werden bearbeitet und gegebenenfalls gestaltet. Anschließend wird die Wurzeloberfläche geglättet. Nur so hat das Zahnfleisch die Möglichkeit sich wieder eng an die Wurzeloberfläche zu legen. Je dichter der Abschluss zwischen Zahnfleisch und Zahn ist um so weniger haben die Keime die Chance in die Zahnfleischtaschen einzudringen.

Im Anschluss soll das Gewebe 3-6 Monate ausheilen und sich regenerieren. Zur Beurteilung des Behandlungsergebnisses werden dann erneut Sondierungstiefen, Blutungspunkte, Lockerungen etc aufgenommen und evaluiert. Sollte ein hoher Schweregrad der Parodontitis vorliegen, erfolgt an den entsprechenden Zähnen zusätzlich eine chirurgische Therapie mitteln offener Kürettage. Tiefe, nicht einsehbare Taschen, vor allem an mehrwurzligen Zähnen, werden zum Teil mit Aufklappung des Zahnfleisches behandelt. Dies ermöglicht einen besseren Zugang im Furkationsbereich, Wurzeleinziehungen und profunden Knochendefekten.

Nachsorge / Unterstützende Parodontitis-
therapie (UPT)

Zur nachhaltigen Sicherung des Behandlungserfolges sollen Parodontitispatienten nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase in regelmäßigen Abständen zur unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) kommen. Nach vorheriger Genehmigung werden Mundhygienekontrollen, notwendige Unterweisungen, Reinigung aller Zähne von Biofilmen und Belägen, sowie wiederholtes Nachmessen des Behandlungsergebnisses von der Krankenkasse übernommen.

Neu- und Reinfektionen in behandelten Bereichen können erkannt und bestehende Erkrankungen eingedämmt werden. Der langfristige Erfolg jeder Parodontitistherapie ist abhängig von einer lebenslangen engmaschigen Nachsorge. Diese wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt.

Knochen- und Gewebsaufbau

Einzelne schwere parodontale Defekte bedürfen zusätzliche operative Maßnahmen. Als Hauptindikationen sind zu nennen zwei- und dreiwandige Knochentaschen sowie Bereiche der Wurzelteilung. Mit folgenden Vorgehensweisen können die Funktion und die Prognose dieser Zähne deutlich verbessert werden. Während der Lappenoperation können je nach Konfiguration des Defektes nachstehende Materialien implantiert werden:

  • Knochenersatzmaterial
  • Eigenknochen (Knochenspäne)
  • Schmelz-Matrix-Proteine
  • Membranen zur Stabilisierung und zur gesteuerten Geweberegeneration

Knochenersatzmaterial

Es gibt verschiedene Knochenaufbaumaterialien. Heute werden bevorzugt resorbierbare Keramiken in Granulatform verwendet. Die Granulate besitzen Mikroporen, die miteinander in Verbindung stehen. Sie besitzen eine Eigenschaft, die das Einwachsen von Knochengewebe ermöglicht.

Eigenknochen

Eigenknochen besteht aus Knochenspänen die andernorts in der Mundhöhle gewonnen werden.

Schmelz-Matrix-Proteine

Schmelz-Matrix-Proteine werden aus Zahnkeimen des Schweins gewonnen. Um die Regeneration parodontaler Gewebe zu stimulieren, werden entwicklungsbiologische Vorgänge induziert.

Membranen

In vielen Fällen ist die Stabilisierung von Knochenersatzmaterialien, Eigenknochen oder auch Schmelz-Matrix-Proteinen erforderlich. Zur Stabilisierung können resorbierbare oder nichtresorbierbare Membranen verwendet werden. Nichtresorbierbare Membranen müssen nach ca. 4-6 Wochen entfernt werden. Membranen können nicht nur das implantierte Material am Ort halten, sondern dienen auch als Barriere für einsprießende Schleimhautzellen. Dies nennt man gesteuerte Geweberegeneration.